Flexaret (VI) “Astro”

ModellbezeichnungFlexaret VI Automat Astro
HerstellerMeopta
Baujahr1961 (?)
Verschlussvariantenspezial
AufnahmeobjektivBelar 3.5/80
Sucherobjektivkeines
Focus-Nahgrenzenur unendlich
FilmtransportDrehknopf mit Autostop
BlitzauslöserX
Zubehörschuhnein
Filmformat6x6
FilteranschlussB36/B40 Bajonett
Astroflex-Fotos bei www.azfoto.cz
Astroflex-Fotos bei www.novacon.com

Um dieses Sondermodell rankt sich eine rührende Geschichte. Irgendwann Mitte der 60er Jahre schrieben junge Mitglieder eines tschechischen Astronomievereins, dass sie für ihre Beobachtungen eine Kamera von hoher Qualität bräuchten. Das Problem sei das fehlende Geld. Sie schlugen vor, man könnte doch aus Produktionsabfällen (z.B. bei Meopta) eine Astronomie-Kamera bauen. Sie bräuchte auch kein Sucherobjektiv oder Lichtschacht zu haben, der Verschluss müsste nur über Fernauslöser zu öffnen und schliessen sein und das Aufnahmeobjektiv bräuchte keine Fokussierung, da man ja sowieso nur auf unendlich einstellen würde.

Und tatsächlich entstanden so bei Meopta eine unbekannte Anzahl von Flexaret-VI-Modellen, die genau der Kundenspezifikation entsprachen. Die Öffnung, in der sonst das Sucherobjektive sitzt, wurde mit einer Metallblende verschlossen. Den Hebel für die Entfernungseinstellung gibt es nicht, das Aufnahmeobjektiv ist ein Belar 3.5/80, das fix auf unendlich fokussiert ist. Der Blendenwahlhebel fehlt, vermutlich sind auch keine Blendenlamellen eingebaut. Verschluss ist ein Metax, der aber nur für Dauerbelichtung (B-Modus) ausgelegt ist. Einen Auslöser dafür gibt es immerhin noch, natürlich auch einen Anschluss für den Drahtauslöser.

Das Gehäuse ist mit silbergrauem Lederimitat beklebt. Das Typenschild ist das gleiche wie beim Modell VI. Die Öffnung für den Blitzkontakt wurde entweder sehr professionell verschlossen oder erst garnicht aus dem Gehäuse gestanzt.

Der Lichtschachtdeckel erinnert an die flachen Deckel der Optikotechna-Varianten, hat aber natürlich nur die Funktion, den leeren Spiegelkasten zu verschließen. Deshalb gab es dann auch Modelle, in denen stattdessen ein Metalldeckel ohne Klappmechanik eingeschraubt wurde.