Stereoskopie-Adapter

Eine beliebte Methode von 3D-Fotografen ist es, zwei seitlich versetzte Bilder aufzunehmen. In einem speziellen Betrachter werden beide Bilder so nebeneinander gestellt, dass jedes Auge nur eines der beiden Bilder sieht. Um nicht schielen zu müssen besitzt der Betrachtungsapparat eine Optik, die die Blickrichtung so korrigiert, dass sich für die Augen der Eindruck eines einzigen Bildes ergibt. Solch einen Betrachter gibt es z.B. zusammen mit der Loreo-Kamera, die vermutlich noch immer um wenig Geld in Hong Kong gebaut wird. Die Kamera selbst ist eine einfache Plastikkamera, aber der Betrachter funktioniert sehr gut. Dazu unten mehr.

Das eigentliche Problem, das es zu lösen gilt, ist die exakte parallele Verschiebung der Kamera zwischen den beiden Aufnahmen. Dazu dient dieser Adapter, der auf ein Stativ motiert wird und seinerseits die Kamera aufnimmt. Mit dem seitlichen Drehknopf kann die Kamera zwischen zwei Positionen horizontal verschoben werden, ohne die Aufnahmerichtung zu ändern. Durch die Markierungen lassen sich auch unterschiedliche Stereobasisbreiten erzielen, was einen Einfluss auf die Stärke des 3D-Efektes hat. Für einen recht natürlichen Eindruck bietet sich der menschliche Augenabstand an. (Durchschnitt 65mm)

Die Bilder können direkt aus dem Kontaktbogen geschnitten und nebeneinander auf ein Blatt geklebt werden, da der Loreo-Betrachter eigentlich für ein 9x13-Bild ausgelegt ist, auf dem beide Aufnahmen im Hochformat 6,5x9 nebeneinander vorliegen. Der Effekt ist beeindruckend plastisch, und Rot-Grün-Stereoskopien weit überlegen, weil jedem Auge ein eigenes Bild zugeordnet ist. Echte Farbstereoskopien sind damit möglich.

In zwei Punkte ist die ansonsten sehr primitive Loreo der Flexaret übrigens überlegen. Sie nimmt über eine vorgesetzte Strahlenteiler-Spiegeloptik ihre beiden Bilder gleichzeitig auf, was Fotos von bewegten Objekten erst ermöglicht. Und dann sind beide Bilder auf einem gemeinsamen 35mm-Negativ, das man lediglich auf 9x13cm ausarbeiten lassen muss. Wäre da nicht die bescheidene Qualität der Plastikoptik, die fehlende Fokussierung, eine fixe Belichtungszeit von 1/100 Sekunde und lediglich zwei Blenden 1:8 und 1:16, wäre die Kamera vielleicht sogar eine Alternative.

Stereo-Diabetrachter für 35mm-Dias

Im eBay findet man zuweilen Diabetrachter, die zwei Dias aufnehmen können. Die Qualität der von mir gesehenen Modelle scheint sehr gut zu sein (Metallgehäuse, Markenhersteller), die erzielten Preise waren beachtlich. Deshalb hier ein Bastelprojekt: Nehmen Sie zwei Mini-Diabetrachter (hießen früher Guckie oder so) und montieren Sie sie in einen Rahmen oder kleben sie auf eine Schiene, so dass sie zu ihrem Augenabstand passen. Das wars auch schon. Kosten: 0-10 Euro (0, falls sie die Guckies am Dachboden finden).

Loreo stereo camera oreo: internals Loreo stereo viewer