Flexaret II und IIa

Flexaret

Es ist bemerkenswert, dass Optikotechna auch während des 2. Weltkrieges weiterhin Kameras produzierte und sogar ein komplett neues Modell herausbrachte. Bei der Flexaret II erfolgt die Fokussierung, wie schon bei der Optiflex Typ II, durch Verschiebung eines Hebels unterhalb der Objektive. Ermöglicht wird diese Konstruktion durch die Montage beider Objektive auf einer gemeinsamen Grundplatte. Der Hebel umläuft das untere Objektiv bogenförmig. Weiters wurde ein Steckfiltersystem mit 30 mm Durchmesser eingeführt, das erst beim Modell VI durch Bajonettfilter abgelöst wurde.

1941 kam bei Optikotechna die Flexaret II Typ I heraus. Am Sucherdeckel prangt die Bezeichnung “Optikotechna / Made in Czechoslovakia”. Sie hat einen Prontor II Veschluss mit einer kürzesten Zeit von 1/200 Sekunde. Als Aufnahmeobjektiv dient ein Mirar T3 4.5/80, der Sucher ist mit einem Anastigmat 3/80 bestückt. Die gleiche Kamera wurde auch mit einem Compur Rapid ausgeliefert, der bis 1/500 belichten kann.

ModellbezeichnungFlexaret II / IIa
HerstellerII: Optikotechna / Prag
IIa: Meopta
BaujahrII: ab 1941
IIa: ab 1946
VerschlussvariantenII: Prontor II 1-1/200,T,B
II: Compur Rapid 1-1/500,B
IIa: Prontor-S 1-1/300,B,T
IIa:Prontor-SVS 1-1/300,B
IIa: Metax 1-1/400,B,T
AufnahmeobjektivII Typ I: Mirar T3 4.5/80
II Typ II: Mirar 3.5/80
IIa: Mirar II 3.5/80
SucherobjektivAnastigmat 3/80
Focus-Nahgrenze1 m
Filmtransportmanuell durch Drehknopf, Guckloch
BlitzauslöserX (M bei Protor-SVS)
Zubehörschuhnein
Filmformatalle: 6x6
II Typ II: 3x5
Filteranschluss30mm Steckfilter

Im selben Jahr wurde auch ein Typ II produziert. Wieder finden wir einen Prontor II Verschluss und ein Anastigma 3/80 Sucherobjetiv. Das Aufnahmeobjektiv ist aber ein Mirar 3.5/80 und die Kamera bekam einen Bildzähler sowie die Möglichkeit, statt 12 Bildern im Format 6x6 cm auch 24 Bilder auf einer Rolle 120 Film unterzubringen. Die Bilder haben dann die Größe 3x5 cm, wofür eine Maske in der Filmkammer eingesetzt wird.

Die wichtigste Änderung aber: während der Produktionszeit der “II” wechselte die Firma den Namen. Durch die Machtergreifung der Kommunisten wurden Betriebe verstaatlicht und zu Kooperativen zusammengeschlossen. Optikotechna wurde 1946 in eine Gruppe mit anderen optischen und feinmechanischen Firmen integriert. Ihre Name: Meopta. Aber der Reihe nach.

1946 brachte Meopta die Flexaret IIa heraus. Dabei wurde aber nicht der Typ II weiterentwicklelt, sondern man produzierte den Typ I unter neuem Herstellernamen. Diese Modell wurde bis 1961 gebaut und erhielt in seiner Dienstzeit verschiedene Verschlüsse: der Prontor-S (1/300) kann einen Elektronenblitz ansteuern, der Metax (1/400) dürfte ein Modell aus Meopta-Eigenproduktion gewesen sein und schliesslich der Prontor-SVS (1/300, Selbstauslöser) bietet Blitzbetrieb mit X- und M-Kontaktverzögerung. Bei allen Modellen der IIa wurde das Aufnahmeobjektiv gegen ein Mirar II 3.5/80 getauscht. Auf dem Sucherdeckel finden wir den Herstellerlogo “Meopta”

Die Filmtransportkontrolle der IIer erfolgt immer noch durch ein Guckloch im Kameragehäuse. Das Spannen des Verschlusses ist nicht mit dem Transport gekoppelt. Wie schwierig die Zeiten damals hinter dem eisernen Vorhang waren erkennt man auch daran, dass es Exemplare der IIa gibt, die mit einem Anastigmat-Sucherobjektiv aus Plastik ausgeliefert wurden.

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