<- Optiflex | zur Flexaret-Übersicht | Flexaret II -> |
Als letzte Kamera vor dem 2. Weltkrieg kam 1939 die erste Flexaret auf den Markt. Wie bei allen Flexarets findet sich keine Versionsnummer am Gehäuse, und beim Hersteller Optikotechna sprach man wahrscheinlich auch nur von der Flexaret.
Sie ist die letzte Inkarnation einer Reihe seilzuggekoppelter TLRs, ihre Vorläufer waren Kamarád M II, Autoflex, Optiflex Typ I und Flexette. Konzipiert als Sparversion und somit eine direkte Nachfolgerin der Flexette, besitzt sie keinen Bildzähler, der Auslöser sitzt direkt am Verschluss, keine Sperrautomatik schützt den Fotografen vor Doppelbelichtung und versehentlichem Filmtransport.
Modellbezeichnung | Flexaret I |
Hersteller | Optikotechna / Prag |
Baujahr | 1939 |
Verschlussvarianten | I: Compur 1-1/250,T,B II: Prontor II 1-1/150,T,B |
Aufnahmeobjektiv | I: Mirar 2.9/75 II und III: Mirar 4.5/75 III: Mirar 4.5/80 |
Sucherobjektiv | I: Mirar 2.9/75 II und III: Mirar 4.5/75 III: Anastigmat 4.5/80 |
Focus-Nahgrenze | je nach Objektiv 1-1.5 m |
Filmtransport | manuell durch Drehknopf, Guckloch |
Blitzauslöser | nein |
Zubehörschuh | nein |
Filmformat | 6x6 |
Filteranschluss | I und II: 30mm III: 42 mm |
Flexaret-Fotos bei www.azfoto.cz |
In der prekären Wirtschaftslage kurz vor dem Krieg wurde alles eingebaut, was erhältlich war. Beim hier abgebildeten, seltenen Typ I finden wir die gleiche Ausstattung wie bei Typ I der Optiflex und der Flexette: ein Compur-Verschluss mit Zeiten von 1 Sekunde bis 1/250 sowie Mirar-Objektive aus dem eigenen Werk mit den Werten 2.9/75 mm. Die Fassung des Aufnahmeobjektives ist abgeflacht, besitzt aber keine Gravierung "Optikotechna Prerov", wie die folgenden Varianten. Die Kamera wirkt gut verarbeitet. Die verbundenen Objektive laufen durch den gesamten Einstellbereich wie im Neuzustand. Lediglich die Nahgrenze von 1.5 Metern ist ein Zugeständnis an die große Anfangsöffnung und die Lackierung der Objektivtuben ist empfindlich.
Beim Typ II setzte man auf Prontor II mit einer kürzesten Zeit von 1/150 Sekunde. Als Objektive dienten Mirar 4.5/75 mm.
Der Typ III erhielt im Unterschied zum Typ II eine Kombination von Mirar 4.5/80 mm und Anastigmat 4.5/80 mm mit einer Tiefenschärfeskala. Anfangs wurden auch Kameras mit Mirar 4.5/75 mm gebaut. Zeitgleich mit der Optiflex Typ II finden wir hier erstmals einen Sucherdeckel, dessen aufklappbarer Mittelteil wie eine kleine Kuppel heraus ragt. Auf diesem ist der Schriftzug Optikotechna / Made in Czechoslovakia zu lesen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Sucherdeckel gänzlich flach.
Wie schon gesagt erfolgt die Entfernungseinstellung bei allen Varianten am Objektiv mittels Seilzugkopplung. Auf dem abgeflachten oberen Objektivtubus ist manchmal auch Optikotechna Prague eingeprägt. Ein Guckloch auf der Rückseite dient zur Transportkontrolle. Der Verschluss muss unabhängig vom Transport gespannt werden.
<- Optiflex | zur Flexaret-Übersicht | Flexaret II -> |